Andernorts (2006)



Für meine Abschlussarbeit andernorts habe ich Familienmitglieder, Freunde und 
Bekannte aus meiner Heimatstadt Tuttlingen und deren Umgebung in einem Fotostudio 
vor neutralem Grau fotografiert.

Das Thema „Heimat“ ist für mich bis heute eher ein unbestimmtes Gefühl als ein 
konkreter Ort und hat mich damals intuitiv für die Ortlosigkeit eines Studios 
entscheiden lassen.

Ich glaube, dass Heimat wandelbar ist und immer eine Momentaufnahme von Gefühlen 
und Menschen, die einen gerade begleiten.

Ich fand es spannend, mich fotografisch nicht auf eine beschreibende Umgebung 
festzulegen, sondern die von mir Porträtierten ohne Anweisung während des 
Fotoshootings sich selbst zu überlassen.

Entstanden ist eine Abschlussarbeit mit acht Porträts, die allesamt meine innere 
Ambivalenz mit dem Heimatbegriff als auch die Sehnsucht nach innerem Rückzug 
sowie einer Möglichkeit des Wo-anders-Sein-Wollens spiegeln.

Bis heute bietet für mich in der Fotografie das Porträt eines Menschen am meisten 
Interpretationsmöglichkeiten und gibt keinerlei Antworten – lädt aber wie bei 
andernorts zum reflexiven Nachdenken an.
(2021) 

9 Einstellungen, Abschlussausstellung, fas, Berlin